Als Weiterentwicklung der intuitiven Fechtkunst lädt die therapeutische Fechtkunst den Fechter dazu ein, achtsam und respektvoll mit selbst in Beziehung zu treten, um Angst und Selbstzweifel (vgl. Kal in Bott et al 2012, S. 48) zu überwinden, wieder ein gerader und gesunder Leib zu werden sowie fröhlich und mit gutem Mut (vgl. Unbekannt 1389/Koch 2008, S. 8 und 47) den eigenen individuellen Heilungsweg zu gehen. Die therapeutische Fechtkunst versteht sich damit als ganzheitliche Ergänzung zu anderen therapeutischen Maßnahmen wie zum Beispiel einer Psychotherapie und kann in Absprache mit Ihrem Arzt/Therapeuten jederzeit eingesetzt werden. Ziel ist ein bewussterer Umgang mit Ihren Gefühlen, eine Verbesserung Ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen, weniger Angst und seelische Erschöpfung sowie mehr Lebensfreude.

Intuitive Fechtkunst eignet sich hervorragend um in einer heterogenen Gruppe eine größere Bewusstheit für das Miteinander zu schaffen. In der Gefechtssituation begegnen sich (Arbeits-)Kollegen in einer Atmosphäre des gegenseitigen Respekts, der gegenseitigen Verantwortung und der bewussten Aufmerksamkeit. Sie nehmen sich Zeit das Gegenüber (neu) kennenzulernen, zeigen sich einander offen und fordern sich heraus. Spielersich entsteht eine neue Handlungsebene, die körperlich, geistig und seelisch erfahren werden kann und so Raum für eine ganzheitliche Beziehung zwischen den Mitarbeitern möglich macht. Das Erleben einer traditionellen Bewegungskunst sowie die Freude am Umgang mit dem Schwert als Symbol für Macht, Stärke und Verantwortung schaffen einen entspannten Rahmen durch den das Vertrauen in jeden Einzelnen, aber auch in das Team als Ganzes gestärkt werden kann. Ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickelt sich, neue Handlungsmuster können erprobt und destruktive Rollenverteilungen überholt werden.